Weiterleitungen
Weiterleitungen (Redirects) sind HTTP-Statuscodes, die Browsern und Suchmaschinen mitteilen, dass eine URL an eine neue Adresse verschoben wurde. Sie sind essentiell für SEO-sichere Website-Migrationen, URL-Änderungen und die Beibehaltung von Link-Power.
Was sind Weiterleitungen?
Weiterleitungen (Redirects) sind HTTP-Statuscodes, die Browsern und Suchmaschinen mitteilen, dass eine URL an eine neue Adresse verschoben wurde. Sie sind essentiell für SEO-sichere Website-Migrationen, URL-Änderungen und die Beibehaltung von Link-Power.
Redirect-Typen im Detail
301 Redirects (Permanent)
301-Weiterleitungen signalisieren Suchmaschinen, dass eine URL dauerhaft an eine neue Adresse verschoben wurde. Sie übertragen 99% des Link-Power und sind der Goldstandard für SEO-Migrationen.
Einsatzgebiete:
- Domain-Umzüge
- URL-Struktur-Änderungen
- Content-Migrationen
- HTTPS-Umstellung
302 Redirects (Temporary)
302-Weiterleitungen zeigen an, dass eine URL temporär an eine andere Adresse verschoben wurde. Sie übertragen keinen Link-Power und sollten nur für kurzfristige Umleitungen verwendet werden.
Einsatzgebiete:
- A/B-Tests
- Wartungsarbeiten
- Temporäre Landing Pages
307 und 308 Redirects
- 307: Temporär, behält HTTP-Methode bei
- 308: Permanent, behält HTTP-Methode bei
Redirect-Mapping Strategien
1. 1:1 Mapping
Jede alte URL wird exakt einer neuen URL zugeordnet. Dies ist die sauberste Methode, aber nicht immer praktikabel.
Vorteile:
- Klare Struktur
- Einfache Nachverfolgung
- Maximale SEO-Kontrolle
2. Kategorien-Mapping
Mehrere ähnliche URLs werden zu einer Kategorie-Seite zusammengefasst.
Beispiel:
/old-product-1/ → /products/category-a/
/old-product-2/ → /products/category-a/
/old-product-3/ → /products/category-b/
3. Wildcard-Mapping
Dynamische URLs werden mit Mustern weitergeleitet.
Beispiel:
/blog/* → /articles/*
/shop/category/* → /products/*/category/*
Redirect-Chains vermeiden
Redirect-Chains entstehen, wenn eine Weiterleitung auf eine weitere Weiterleitung zeigt. Dies kann zu Performance-Problemen und Link-Power-Verlusten führen.
Häufige Chain-Szenarien
- A → B → C: Alte URL leitet zu Zwischen-URL, die wiederum zur finalen URL leitet
- Meta-Refresh Chains: Mehrere Meta-Refresh-Tags in Folge
- JavaScript Chains: Mehrfache JavaScript-Weiterleitungen
Chain-Detection Methoden
Server-Konfiguration
Apache (.htaccess)
# 301 Redirect
Redirect 301 /old-page/ /new-page/
# 302 Redirect
Redirect 302 /temporary/ /maintenance/
# Wildcard Redirect
RedirectMatch 301 ^/blog/(.*)$ /articles/$1
# Domain Redirect
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^olddomain\.com$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://newdomain.com/$1 [R=301,L]
Nginx
# 301 Redirect
location /old-page/ {
return 301 /new-page/;
}
# Domain Redirect
server {
server_name olddomain.com;
return 301 https://newdomain.com$request_uri;
}
PHP Redirects
<?php
// 301 Redirect
header("HTTP/1.1 301 Moved Permanently");
header("Location: https://example.com/new-page/");
exit();
?>
Warnung: Vermeide Meta-Refresh für SEO-kritische Weiterleitungen. Sie werden von Suchmaschinen nicht als echte Redirects erkannt.
Testing und Validierung
1. HTTP-Statuscode prüfen
curl -I https://example.com/old-page/
# Erwartet: HTTP/1.1 301 Moved Permanently
2. Finale URL validieren
curl -L https://example.com/old-page/
# Sollte zur korrekten Ziel-URL weiterleiten
3. Link-Power-Übertragung testen
- Google Search Console: Coverage Report prüfen
- Ahrefs/SEMrush: Backlink-Übertragung überwachen
- PageRank-Simulationen durchführen
Häufige Redirect-Fehler
1. Falsche Statuscodes
- 302 statt 301 für permanente Umzüge
- 200 statt 301 bei URL-Änderungen
- Fehlende Statuscodes
2. Redirect-Loops
- A → B → A Zirkel
- Wildcard-Konflikte
- Server-Konfigurationsfehler
3. Verlorene Parameter
- UTM-Parameter gehen verloren
- Session-IDs werden nicht übertragen
- Query-Strings werden abgeschnitten
4. Mobile vs. Desktop Inkonsistenzen
- Unterschiedliche Redirects für verschiedene User-Agents
- Responsive Design-Probleme
- Touch vs. Desktop-URLs
Monitoring und Wartung
1. Google Search Console
- Coverage Report für Redirect-Errors
- URL-Inspection Tool für individuelle Tests
- Performance-Monitoring für Ziel-URLs
2. Server-Logs analysieren
- 404-Errors nach Redirect-Implementierung
- Crawl-Budget-Optimierung
- User-Agent-spezifische Probleme
3. Backlink-Monitoring
- Ahrefs/SEMrush für Link-Übertragung
- Verlorene Backlinks identifizieren
- Neue Backlinks auf Ziel-URLs
Best Practices für SEO-sichere Weiterleitungen
1. Planung
- Vollständige URL-Liste erstellen
- 1:1-Mapping bevorzugen
- Wildcards sparsam einsetzen
2. Implementierung
- 301 für permanente Änderungen
- Chains vermeiden
- Server-Level-Redirects bevorzugen
3. Testing
- Alle Redirects manuell testen
- Automatisierte Tools nutzen
- Mobile und Desktop prüfen
4. Monitoring
- GSC regelmäßig überwachen
- 404-Errors minimieren
- Performance im Auge behalten
Wichtig: Weiterleitungen sind keine einmalige Aufgabe. Regelmäßiges Monitoring und Anpassungen sind essentiell für langfristigen SEO-Erfolg.